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25.04.2014:
Vitalitätsschub

Es blüht und blüht in allen Farben in meinem Garten. Stimmt nicht ganz. Es sind nur die weißen Dolden des Jasmins und das Gelb von Ranunkelstrauch und Löwenzahn - letzterer heftigst - die die Blauorgie von wildem Salbei zu kleinen blauen Sternhyazinthen über Kornblumen zu den hellblauen Riesenblüten der Clematis an der Morgensonnenmauer "stören". Bald werden die tiefroten Rosenblüten dazu kommen. Ach, völlig vergessen habe ich natürlich alles, was über Kopfhöhe blüht und duftet: Flieder in allen Blaulilavariationen und Weiß, und ganz versteckt vor der Kirschlorbeerhecke mit cremefarbenen Blütenständen die erste pralle dunkelrote Pfingstrosenknospe.
Warum ich das alles aufzähle? Ganz einfach, so viel Unterschiedliches habe ich schon lange nicht mehr auf einmal blühen sehen in meinem kleinen Paradies. Aber wichtiger ist, dass ich mich diesem Drängen und Weiterentwickeln nicht entziehen kann. Inzwischen träume ich nicht nur davon, Rollstuhl und Krücken zu vergessen, ich kann es auch. Gut, ich bin langsam wie 'ne flotte Schnecke, aber ich laufe und laufe und laufe. Ich kann mich endlich wieder frei im Garten bewegen und den Fallschirmen des Löwenzahns den Krieg ansagen. Dringend notwendig, denn sonst wächst anschließend nur noch Löwenzahn - so viel Gemüse und Salat kann man gar nicht essen. Die Blätter wachsen ausgesprochen kraftvoll und groß und ergiiiiiiiebig.
Freiheit kann unterschiedliche Gesichter haben. Meine ist die Bewegung aus dem Mikrokosmos wieder in die Welt. Gottseidank! Es war eine wahre Prüfung für mich. Hart und mit großem Lerneffekt.