<<   März   >>
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
titelbild
Impressum Datenschutz
Home
05.03.2014:
24-Stunden-Ort

Mein Krankenhausbett hatte antiken Status. Weniger, was Matratze, Kissen und Decke anging, eher, was die Mechanik zum Verstellen der Höhe der einzelnen Teile betraf. Die funktionierte nur im Handbetrieb. Also überlegte ich immer ganz genau, was ich wollte oder gerade brauchte. Kopflehne etwas steiler oder weniger, über mehr dachte ich nicht nach. Aber kann man das überhaupt vorher festlegen? Als ich es steiler gestellt bekam, war das Glücksgefühl meistens von kurzer Dauer. Irgendwie passte der Winkel dann doch nur eine kleine Weile.
Das machte Stress. Denn allein auf meine Nachfrage, ob ich meine Haare waschen könnte, bekam ich nur eine knappe Antwort: "Wenn Sie's unterm Wasserhahn schaffen." Dabei gehörte zum Zimmer ein geräumiges Bad mit Hocker in einer gut erreichbaren Dusche. Mein sehnsuchtsvoller Blick erweichte die Damen und Herren Pfleger nicht. "Dafür haben wir keine Zeit!"
Mein Tipp für alle, die ins Krankenhaus müssen: "Duschen Sie auf jeden Fall und waschen Sie sich die Haare, man weiß nie, wann es wieder dazu kommt!"
Ging es mir schlecht im Krankenhaus? Einen wunderbaren Tag gab es. Eine Krankenschwester erkannte meinen Kampf mit dem schwer formbaren Kopfkissen und brachte mir die hellblaue Wolke. Endlich konnte ich ein Kissen so knautschen, wie ich es unter Kopf und Hals brauche. Danke, liebe Ingrid!