09.02.2014:
Der Duft des Orients
Das machte mich neugierig. Eine Ausstellung im a.l.s.o. Schwäbisch Gmünd, eine Einrichtung, die Menschen hilft, wieder einen geregelten Tagesrhythmus zu finden, Ausbildungen zu erneuern oder anzugehen, Talente erforschen und ausbilden, also etwas für Menschen, die aus dem Arbeitsstrom herausgeschwemmt wurden.
Es war eine interessante Gesellschaft, die auf den gebrauchten Sofas, Couches und Stühlen im zweiten Obergeschoss Platz nahm. Die Friedensbeweger von einst, Lehrer, Alternative von damals bis heute, Bildungsbürger, Alte und Junge - erstaunlich, wen ich alles wiedertraf aus "alten" Zeiten. Aber das nur nebenbei.
Es war ein traumhaftes Glasspiel, das in Vitrinen und Regalen aufgebaut worden war. Schätze von Art déco bis zur dickwandigen Viertelliter-Sahneflasche. Farbspiele in Blau vom ehemaligen Münsterhüttenbauer: "Ich habe eine Leidenschaft - Glas." Angefangen hatte es mit den farbigen Fenstern des Gmünder Münsters, dann hatte er Glas als Stoff entdeckt, der seine Träume erfüllte. Öllämpchen aus Glas waren der Einstieg. Aber dann kamen sie - die Hyazinthen-Anzuchtgläser. Aber nur in Blau! "Ich bin froh, dass ich mal wieder einen Teil meiner Sammlung putzen musste - für diese Ausstellung". Da lässt er niemand andern dran, das macht er selber - obwohl er zwinkernd sagt: "Ich kann keinen einladen, bei mir sieht's aus! Wenn meine Kinder kommen, fangen sie erst mal an zu putzen."
Der Initiator der Ausstellung wurde von seiner Großmutter sensibilisiert. "Von Eltern kriegt man die Anweisungen, die Großeltern sind für die sensiblen Talente zuständig." Er hat eine wunderbare Sammlung - siehe Foto oben, das nur einen Bruchteil seiner über hundert Kostbarkeiten zeigt.
Ein Oase für eine Auszeit, mitten im aktiven Verkehrsgewühle einer Hauptverbindungsstraße gen Westen im zweiten Obergeschoss, von der Klepperlestrasse am Hang ein ebenerdiger Einstieg übers Café, wo es heute zur Vernissage der Ausstellung "Duft des Orients" auch orientalische Probiererle gab. Es lohnt sich, bis zum 22. Februar in die Ausstellung in der Goethestraße 65 zu gehen!