20.12.2013:
Tagesgeschäft
Immer wenn es still ist in den Tagesnotizen, wird es turbulent auf der Tastatur. Ein bunter Strauß voll Möglichkeiten, voll unerwarteter Begegnungen, Einsichten, Korrekturen des Weltbilds, immer wieder neu auf altbekanntem Terrain - das ist die Schreiberei für die Gmünder Tagespost. Da lerne ich die Scholle neu kennen. Was gibt es da nicht alles, was im Stillen so für sich hin wirkt. Die Gold- und Silberschmiede, die mit ihren starken Stücken das Rathaus in ein Goldorado verwandeln. Zartes, neben Blockigem, Superedles neben Frech-Amüsantem. Edle Steine neben dem, was Konservative Tand und Nippes nennen würden, für mich aber geniale Verbindungen zwischen gestern und heute schaffen.
So flitze ich zwischen Welten und Menschen, Ideen und Anliegen mit Block und Stift umher, um sie am nächsten Tag in gedruckter Form den Lesern nah zu bringen. Habe Adventsgottesdienste in so vielfältiger Form erlebt, dass echte Vorweihnachtsstimmung sich einfinden konnte. Habe erlebt, wie das Ende des Staufischen Adventsmarkts Oekumene in reinster Form bot. Katholischer Pfarrer, evangelischer Dekan und Abgeordneter des Türkischen Kulturkreises gestalten gemeinsam in der Stauferbasilika Johanniskirche einen Gedenkgottesdienst. Oekumene im Wort, so gut abgestimmt wie ich es noch niemals hörte, doch klar und unmißverständlich. Dekan Nau zitierte vergleichend aus Bergpredigt und Koran, Pfarrer Kloker erinnerte daran, dass vor dem theologischen Diskurs Respekt und Freundschaft ihren Platz haben müssen. Und Ibrahim Türk daran, wieviel es bis heute den Mitgliedern seiner Gemeinde bedeutet, dass ihre Jugendlichen intensiv in die Staufersaga eingebunden waren.
Wenn dann noch meine Headline bem Schlußredakteur Gnade findet ….