07.11.2013:
Weed Control I
Manuela Tirler zeigt derzeit in Schwäbisch Gmünd zwanzig Skulpturen, die meinen Autorenkreis in Schwingung halten. Denn wir werden die Finissage mit unseren Texten schmücken. Gestern war dead end. Alle Texte wurden vorgetragen, durchgesprochen in einer Extrasitzung. Sonst treffen wir uns, aber gestern hatte es Sitzungscharakter. Es war der letzte Termin, wenn unser Textheft rechtzeitig fertig werden soll. Armer Willi, da steht eine Monsteraufgabe vor dir! Ich bin gespannt, wie du die unterschiedlichen Impressionen anordnen wirst, damit ein spannender Querblick entsteht. Ein Querblick wird es werden, denn die Autoren haben Unterschiedliches gesehen und empfunden. Von reinster Poesie bis zur Situationsbeschreibung ist alles vertreten.
Ich habe mich schwer getan. Mir sagten die Anhäufungen von rostigen Eisen- und Stahlschnüren und -schlingen wenig. Will mir gar nichts sagen, stellte ich fest, bis …
... ich an einem Nachmittag wieder in der Ausstellung war. Sonnenlicht irrlichterte durch den Raum, durch die verknäuelten, aufeinandergeschichteten Roststäbe, die filigrane Schatten auf Wände und Boden zauberten. Schufen Fortsetzungen, Interpretationen der ursprünglichen Formen, setzten Funken auf rostbraunen Rost, der zu erglühen schien. Hatte ich behauptet, alles ist tot? Nun glitt ich in neue Dimensionen.
Er ist kein Gedicht geworden, mein Beitrag. Es sind zwei Prosastückchen aus der realen Besucherwelt, zu hören bei der Finissage am 24. November.