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09.06.2013:
Nonsens-hoch-drei

Es gibt Tage, an denen das Füllhorn nur spärlich tröpfelt, statt sich in Hülle und Fülle auszuschütten. Da hängen Ideen im Stau fest und das Hindernis, das den Fluss verhindert, ist nicht wegzukriegen. Statt mich ruhig in eine Ecke zu setzen und auf Inspiration zu warten, begann ich, eine Küchenschublade auszuräumen, die gleich in ihre Einzelteile zerfiel. Damit nicht genug. Die Schublade darunter klemmte und zerlegte sich in fünf Holzstücke. Das Ponal in der untersten Schublade war eine herbe Enttäuschung. Will heißen, nix mehr drin. Die Suche in der Kellerkiste nach der großen Flasche Holzleim brachte nur Zeitverlust ...
Ich widerstand der Versuchung, noch eine Suchaktion zu starten. Denn eigentlich wollte ich einen Text übers Einhorn verfassen für die Gmünder ART. Aber alles kam so hölzern daher. Der rechte Schwung fehlte, die Leichtigkeit der Gedanken, die Treffsicherheit der Wörter. Ich gab auf.
Als ich später durch die Büsche streifte auf dem Weg zum Kompost, brachte ich ein Souvenir ins Haus. Ganz unbemerkt hatte sich in der kleinen Wildnis eine Feder in meiner Sandale verfangen. Wunderschön - doch der fußbeflügelte Hermes ist kein Poet, er ist der Gott des Reisens. Welch ein Impuls! Doch ich brauche Pegasus! Den mit den Flügeln an den Schultern und nicht an der Hacke!