<<   April   >>
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
titelbild
Impressum Datenschutz
Home
28.04.2013:
Koketterie und Austreibung des bösen Geists

Redaktionstermin. Aber ein ganz besonderer! Mit einer Vernissage von 56 Bildern auf engstem Raum. Zwei haben mich besonders beeindruckt, zwei Tuschezeichnungen im chinesischen Stil. Christina Barbara Kiehs-Glos mit "Koketterie", die in einer Nacht entstand neben vielen anderen Schwestern und Brüdern. Der fließende Strich des Pinsels, von dem sie sagt, dass sie ihn ganz speziell trimme, mit Tusche getränkt, in einem Zug von oben nach unten gezogen. Nicht gradlinig, sondern rüschend verhaltend an mancher Stelle, an anderer die feinen sehr langen Haare einsetzend. Das Wesentliche in einem Zug erfassen und ein Pendant daneben setzen. Auf die Frage, ob es sich hier um Mann und Frau handele, schweigt sie fein. Aber eines ist der Künstlerin wichtig. Das kleine rote Element symbolisiert den Augenblick, der, so Christina Barbara, "erscheint in langer Phase als ein Augenblick, der festgehalten wird, ist, jetzt". Sie bezeichnet ihn als 'embryonal'.
Zorn ist es nicht, was Walter Pitschmann bewegt, wenn er malt. Es sei vielmehr ein meditativer Vorgang. Man müsse erst seine Malutensilien herausholen, ordnen, den Tuschstein vorbereiten, die Tusche reiben, sie dann mit Wasser anrühren - all das sei dann schon ein Akt des Geisteraustreibens, jener Geister, die die Atmosphäre stören. "Jeder Strich muss sitzen, hier kann man nicht korrigieren!", sagt Pitschmann und lächelt. Ein energiegeladener Künstler mit feinem Humor - sage nur einer, man erkennt ihn nicht auf dieser Zeichnung! Die Ausstellung ist bis zum 1. September geöffnet.