13.04.2013:
Kunst führt Menschen zu einander
Das besondere Geburtstagsgeschenk fand am Samstag statt. Extra ausgesucht, denn es sollte schon Frühling in der Luft liegen. Morgens um 8 hatte ich Zweifel. Aber dann entwickelte sich doch der erste schöne wärmere Sonnentag in diesem Frühjahr. Und was taten wir in Schwäbisch Hall? Sofort ins Museum zur Ausstellung: Von Kopf bis Fuß - Menschenbilder im Fokus der Sammlung Würth. Spannende Stunden mit Werken an Wänden und im Raum. Sehr unterschiedliche Auffassungen, Strömungen, Richtungen. Picasso, Chagall, Klimt in der Runde mit dem Cupido in Pampers in Gold von Marc Quinn mit dem Titel AAA GTATA GGCAG. Gilbert + Georges Ghosts, die Grafitti miteinbezogen, oder Xenia Hausner, die gerade für Furore sorgt mit ihren Entwürfen für die Heilbronner Kirchenfenster, hier mit einem interessanten Bild: Das weibliche Maß. Interessant deshalb, weil die Abbildung in Flyer und Katalog eine Verkehrung der Absicht der Künstlerin zeigt, das Bild ist seitenverkehrt! Und keiner hat's bemerkt.
Warum ich aber wirklich mehrere Stunden in der Kunsthalle Würth verbrachte, waren die Besucher. Still, in sich gekehrt, manchmal kurze Kommentare flüsternd austauschend, dann sich wieder in unterschiedliche Richtungen begebend, fanden sich die meisten wieder, nach Betrachten des Bildes von Max Beckmann, Frau mit schwarzer Katze. Von da an suchten sich die Hände, die Schultern einander zugeneigt wanderten sie weiter - viele bald schon zum Ausgang. Einfach Frühling - lässt sein blaues Band flatter !
Als ich Chris davon erzählte, nickte sie nur: Mein Freund im Norden geht immer ins Museum, wenn er eine Frau kennenlernen will.