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20.03.2013:
Abgetaucht - im Alltagsgrau?

Zumindest vermutete das einer meiner Tagesnotizleser. Wobei mir nicht klar ist, wie er zu dieser Erkenntnis kam, denn er hätte das Bild oben ohne Text eigentlich nicht sehen können - ganz gleich, seine Nachricht hat mich aufgeschreckt. Einen ganzen Monat keine Notizen und in den ersten Wochen des nächsten Monats gleich wieder nicht. Das kann nicht sein. So viel Grau kann keine Grippe verursachen, dass keine Buchstaben mehr zu sehen sind!
Dabei hat die Leipziger Buchmesse viele Eindrücke hinterlassen. Besonders an den Tagen Donnerstag und Freitag. Da war es noch schön übersichtlich, die Luft kursierte frisch und anregend durch die Glashalle. Einzelne Kostüme lockerten das Jeansblau und Grau der Bekleidung der Besucher auf. Wer als Figur aus einem Buch erschien, hatte freien Eintritt.
Samstag und Sonntag kam man sich vor wie in der Requisitenkammer eines Films. Rüschende Ballkleider, Hochzeitsgewänder, knappe Höschen und BHs, viel nackte Haut in voluptuösen Formen. Als grauhaarige gestandene Supermen mit Miniatursuperhelden an der Hand, im Tragetuch und Robin Hoods mit Maid Marion bevölkerten die etwas älteren Semester die Gänge. Offensichtlich macht es sehr viel mehr Spaß, im Drehbuch einer fantastischen Geschichte zu leben als das normale Dasein zu ertragen! Interessante gesellschaftliche Entwicklung.
Aber es gab auch Edelsteine! Wörter und Gedanken, die funkeln und Licht ins Dunkel bringen können. Wie "Wörter sind Taschen, die stets mit neuem Inhalt gefüllt werden können". Das ist solch ein Satz, der mich begeistert. Die positive Interpretation davon, dass nichts bleibt wie es ist. Oder der Gedanke, Wörter haben eine Innenseite und eine Außenseite. Das lädt doch zum Verweilen ein! Oder: Wörter sind Schlüssel, die neue Welten erschließen können. Goran Petrovic, der serbische Autor antwortete auf die Frage, ob Wörter verloren gehen können: Nein, Wörter sind wie Schlüssel, verloren gehen nur die passenden Schlüssellöcher! Welch eine Vorstellung! Mir scheint das die einzig passende Antwort zu sein, wenn man die hilflosen Versuche sieht, wie Lösungen für aktuelle drängende Probleme versucht werden. Viele Schlüssel, kein passendes Schlüsselloch!