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08.04.2012:
Autorenlesung
Jetzt habe ich die Geschichten durch! Ich traf Marga Schaumann-Eickstädt vor Zeiten bei einer Lesung der Malerin Nele Andresen. Sie als "rasende Reporterin" für den Inselboten, ich als Zuhörerin. Wir kamen ins kollegiale Gespräch, tauschten zwar Visitenkarten, aber dann kam es, wie häufig nach netten Abendgesprächen, zu weiter nichts.
Aber nun war es so weit, nach Jahren. Wir trafen einander wieder. In der Stadtbücherei Wyk stellte sie ihr neues Buch vor. Die Autorin (oben in Schwarz) las nicht selbst. Dafür hatte sie ihre Freundin Usche Meuche, als Geschichtenerzählerin auf der Insel bekannt, engagiert. Ihr Ehegespons begleitete das Ganze musikalisch temperamentvoll auf seiner Gitarre.
Worum geht's? Im "Damenquartett" betrachtet Mathilde ihren Ehemann nachdenklich und fragt sich: "Was ist nur aus uns geworden? Wir waren mal so ein properes Paar!" Man ahnt schon, was passieren könnte: Mathilde beschließt, in ihrem großen Haus, das beide nur noch belastet, die Ferienappartements an ältere Damen dauerzuvermieten. Es wird turbulent, aber Marga Marie Eickstädt, so ihr Autograf in meinem Exemplar, schreibt flott, mit Humor und guter Kontur - und glaubwürdig. Wie dem Leben abgeschaut.
Das kann ich bestätigen nach zwei Stunden auf einer Bank am Meer neben zwei flotten Pensionärinnen, die sich ihr neues Leben ausführlich erzählten.
In der zweiten Geschichte "Martins Inselliebe" resümiert der Held: "Im nächsten Jahr werde ich fünfzig. Gerade der richtige Zeitpunkt, um einmal innezuhalten ..." Er verlässt seine Buchhandlung für ein Sabbatjahr, das er auf der Insel Amrum verbringen will. Die Begegnungen mit den Insulanern führen ihn in völlig neue Erfahrungen. Alles läuft langsamer, die Uhren anders als auf dem Festland. Und die Begegnungen sind überraschender. Manche entschieden rasanter als vorher. Richtig gute Ferienlektüre oder für den regnerischen Samstagnachmittag auf der Couch. ISBN 978-3-935937-98-6, Pomaska-Brand Verlag, Schalksmühle.
Ja, und ich habe sie gefunden, meine "Übersetzerin": Traute Diekmann, auf dem Titel ganz rechts. Eine Frau mit Humor, Geistesblitz, Intuition - wäre ich Skulpteurin wie sie, würde ich es besser zeigen können. Wie sie das Leben anpackt. Nach aktiven Jahren in Sorge um die große Kinderschar und ihren Beruf, auch heute noch mit großem sozialem Engagement. Und mit Schränken voll selbst geschaffener Figuren, die Liebe, Schmerz, Nachdenklichkeit, ja, das gesamte Spektrum der Philosophie und aktuellen Politik umfassen. Herzlichen Dank für den schönen Nachmittag, Traute!