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28.09.2011:
Eine Fotoreise ins Friaul

"Wir werden nie bereuen, dass wir diese Reise gemacht haben!", dieses Credo war von allen zu hören, die beim Workshop in Cassacco dabei waren. Was wurde geboten? Scharfer Tagesrhythmus ohne Pausen. Denn, so der Fotograf, das Licht wartet nicht auf euch. Das Licht - ja, es war gnadenlos hell und gleißend. Die Sorte Licht, vor dem in jeder Fotoschule gewarnt wird. Aber, so der Fotograf, wenn ihr reist, könnt ihr ja auch nicht immer warten bis das Licht passt!
Der Ausblick vom Standort zeigte die Alpen. Julische und Karnische ist dort ihr Vorname. Die Streifzüge gingen in romantische Nester, auf bunte Märkte, ans Meer und nach Triest. Motive über Motive, der Blick aufs Display oder durch den Sucher erschloss neue Aspekte. Ausschnitte, die anders aussahen als das, was das Auge erblickte. Einfach ein Ausschnitt - nicht das ganze Bild, vor allem keine Bewegung. Das war die erste Lektion.

Aber wie fotografiert man was? Nur ein Detail oder mehr? Auch die Kiste, den Stand? Die Qual der Wahl war in den ersten Stunden groß. Und jeder dankte der Digitalkamera, dass sie unermüdlich Foto um Foto speicherte. Es gab ein Gebot: Nichts wird gelöscht, bevor es auf dem Bildschirm am Abend geprüft worden ist. Denn zu diesem Reise-Angebot gehörte neben Fototipps zusätzlich der nächtliche Bearbeitungsakt. Von 21.30 bis 00.00 Uhr.

Das wusste noch niemand am ersten Tag. Auf dem Programm stand zwar Vor-Abendessen-Schulung, aber auch der Hinweis: Änderungen möglich. Und sie waren nötig. Die Begeisterung, hier was zu fotografieren, dort eine Ecke nochmals im Bild festzuhalten, war einfach zu groß. Das Licht veränderte sich, vor allem gegen Spätnachmittag, im Sekundentakt. Da musste man das neu erworbene Wissen um Weißabgleich und ISO-Änderung sofort in die Praxis umsetzen.

Oder sich mal ein bisschen Ruhe gönnen. Mitten im Marktrummel und der Melodie der Gespräche um sich herum den Goldfischteich betrachten. Sich im Spiel der rotgoldenen Fischschuppen im Sonnenlicht verlieren. Herausfinden, dass die dunklen flinken Bewegungen nicht nur die Schatten der Goldfische in Rot waren, sondern die Kollegen selbst in schlichtem Grau. Eine weitere Übung des Genau-Hinschauens, ganz einfach so im Vorübergehen.