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16.05.2011:
Überwinden

Lucille stand vor dem Problem, ihren Tag einzurichten. Aber wohin sie sich auch wendete, sie kam nicht durch. Staubkörner wirbelten zu dichten Sperren, wenn sie ihren Platz verlassen wollte. Auf der Suche nach dem Weg in den Flur stachen Sonnenstrahlen Blitze in ihre Pupillen. Die Steine vor ihrem Haus waren die schlimmsten. Die dicken behäbigen unbeweglichen Kolosse waren verschwunden. Vor ihr lag eine scharfkantige unüberwindliche Sperre. Aufgetürmt zu aggressiven Ungetümen. Riesig gemessen an ihren 37er-Sohlen. Und sie bohrten ihre Spitzen in sie hinein. Verletzten ihre dünne Haut. Denn sie hatte ihr dickes Fell noch nicht angelegt. Arme und Beine zusammen gepresst stand sie unbeweglich da. Der Atem wurde knapp. Ein wilder Schrei entfuhr ihrer gepeinigten Kehle. Die Brust weitete sich. Sie stand wieder aufrecht. Und sah die spitzen Steine wieder zu Kolossen werden. Behäbig, den Weg begrenzend, sie in die Welt geleitend.