04.11.2010:
Words Words Words
Wie viel Wörter hat die deutsche Sprache? Eine sichtbare Antwort gab vor dem www die Dicke des Wörterbuches. Staunend stand ich in englischen Schulbibliotheken vor dem Thesaurus oder der englischen Encyclopedia Brittannica. Seiten um Seiten, Band um Band standen dort und man erhielt sofort einen Begriff davon, wie viel Wörter und Ausdrücke es sein müssen. Auf einen Blick. Heute ist alles abstrakter. Wenn jemand im Wörterbuch oder Lexikon blättert, gilt er als altmodisch. Heute ist Recherche im Internet in. Wie viele Möglichkeiten es gibt, wie ausführlich erläutert wird, kann man nicht mehr begreifen mit Auge und Hand, sondern nur noch ertippen. Ach, und noch eine Qualität ist verloren gegangen. Konnte man grundsätzliche Unterschiede in der Art der Erläuterung bei den einzelnen Nachschlagewerken finden - nein, früher war nicht nur ein Lexikon zu bemühen - ist heute alles weichgespült durch Encarta + Co.. Gut, dass es Wikipedia gibt. Da wird noch sorgfältiger erläutert, ausführlicher. Aber gegen den vielbändigen Brockhaus oder Meyers Großes Konversationslexikon von einst keine wirkliche Alternative.
Ca. 400.000 Wörter hat unsere Sprache, der zentrale Wortschatz beträgt 70.000 - den Fachwortschatz nicht eingerechnet - ein 15jähriger verfügt über 12.000 Wörter, ein Gelehrter oder Schriftsteller hat über mehrere 10.000 im Kasten, kann aber noch mehr verstehen, wenn sie ihm begegnen.
Ach, woher ich das habe? Aus Wikipedia. Aber: Manchmal vermisse ich bei meiner Arbeit das unmittelbare Erkennen dieser Vielzahl, Vielfältigkeit. Die zahlreichen Bände vor Augen, das Gewicht des Buches in der Hand, das Blättern in den vielen Seiten. Das war die sinnliche Seite der Wörtersuche.